Wichtige Sicherheitsregeln im Umgang mit elektrischem Strom

Bei Arbeiten und im Umgang mit elektrischen Anlagen gibt es fünf Sicherheitsregeln, die unbedingt eingehalten werden müssen, um schwerwiegende Stromunfälle zu vermeiden und die Sicherheit zu erhöhen. Diese sind in Österreich in der Elektroschutzverordnung 2012 niedergeschrieben und damit auch in unserer Rechtsordnung gesetzlich verankert.
Um welche fünf Sicherheitsregeln es sich dabei genau handelt, werden wir in diesem Beitrag im Detail ausführen.

Sicherheitsregel Nummer 1: freischalten

Unter dem Begriff „freischalten“ versteht man das allpolige und allseitige Trennen einer elektrischen Anlage von spannungsführenden Teilen. Um keine Risiken einzugehen, muss bei Arbeiten an elektrischen Betriebsmitteln ab einer bestimmten Betriebsspannung immer freigeschaltet werden. Das Freischalten kann auf mehrfache Weise durchgeführt werden. Beispielsweise durch das Betätigen von Hauptschaltern, das fachgerechte Entfernen von Sicherungen, das Ziehen von Steckverbindungen oder bei Hochspannungsanlagen durch dafür vorgesehene Trennschalter.

Sicherheitsregel Nummer 2: gegen Wiedereinschalten sichern

In welchem Umgang eine Absicherung gegen Wiedereinschalten durchgeführt werden muss, hängt davon ab, ob die Einrichtung dem elektrotechnischen Laien zugänglich ist oder sich in einem abgeschlossenen Areal befindet, welches nur für Elektrofachkräfte betretbar ist. Jedenfalls muss mit einem Verbotsschild oder „Nicht schalten“- Aufkleber darauf hingewiesen werden, dass das Wiedereinschalten aufgrund von Arbeiten vorübergehend nicht erlaubt ist.

Sicherheitsregel Nummer 3: Spannungsfreiheit feststellen

Mithilfe eines geeigneten Messgerätes, wie des Spannungsprüfers, muss die vor Ort tätige Person die allpolige Spannungsfreiheit feststellen, um zu prüfen, ob noch Restspannung vorhanden ist oder gar versehentlich die falsche Leitung freigeschaltet wurde. Auch für den eingesetzten Spannungsprüfer gibt es Sicherheitsanweisungen. Diese müssen sowohl vor als auch nach der Benutzung an einer definitiv spannungsführenden Quelle auf Funktionalität geprüft werden – vorher, weil der Spannungsprüfer defekt sein könnte, und nachher, um festzustellen, ob bei der Benutzung ein Defekt aufgetreten ist.

Sicherheitsregel Nummer 4: erden und kurzschließen

Die Leiter und die Erdungsanlage werden mit kurzschlussfesten Erdungs- und Kurzschließvorrichtungen, wie beispielsweise einer Erdungsstange, miteinander verbunden. Dieser Schritt folgt nach der Feststellung der Spannungsfreiheit und soll bewirken, dass bei irrtümlichem Einschalten die vorgeschalteten Überstromschutzeinrichtungen ausgelöst werden und sich parallel liegende Leitungen nicht durch die kapazitative Kopplung oder die Influenz atmosphärisch aufladen. Außerdem sollte die Ausführung der Erdungsverbindung in der Nähe und im Sichtbereich der Arbeitsstelle liegen. Bei Hochspannung muss dies gegebenenfalls mehrfach und an verschiedenen Stellen durchgeführt werden.

Sicherheitsregel Nummer 5: benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

Bei Arbeiten in elektrischen Anlagen mit Spannungen unter 1 kV genügen zum Abdecken isolierende Tücher, Schläuche oder Kunststoffabdeckungen. Bei Anlagen über 1 kV sollten zusätzliche Abdeckungen mit speziell ausgeführten Isolationsmatten erfolgen. Darüber hinaus sollte immer eine entsprechend anliegende und geeignete Arbeitskleidung getragen werden. Auch Warntafeln und Absperrungseinrichtungen können bei Anlagen mit Hoch- und Höchstspannung erforderlich sein.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit diesem Beitrag die fünf Sicherheitsregeln im Umgang mit elektrischem Strom bzw. elektrischen Anlagen etwas näherbringen. Um die eigene Sicherheit und jene der Menschen in der Umgebung zu gewährleisten, ist die Einhaltung dieser Regeln beim Handling mit Strom essenziell. Haben Sie Fragen zu diesem oder anderen Themen oder möchten Sie sich über unsere Leistungen erkundigen? Dann melden Sie sich gerne telefonisch oder per E-Mail bei uns.

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